Über das Leben nach dem Tod

Veröffentlicht am 24. September 2025 um 22:23

 

Ich möchte heute mit euch über das Leben nach dem Tod sprechen.

Jeder von uns trägt seine eigene Vorstellung davon in sich – so auch ich. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit diesem Thema, ohne ihm dabei jemals eine übermäßige Schwere zu geben. In meinem Inneren wusste ich immer: Der Tod ist nicht das Ende.

 

Durch die Reinkarnationslehre durfte ich mich selbst und andere Menschen bis an die Schwelle dieses Übergangs begleiten. Oft spielt es eine große Rolle, wie eine Seele ihre Inkarnation im menschlichen Körper vollendet und ihn verlässt. Wenn dieser Abschied von traumatischen Erlebnissen überschattet ist, können Teile der Seele noch an Orte oder Menschen gebunden bleiben. Solche Anteile fehlen uns dann, und wir spüren eine Leere, eine Unvollkommenheit. Durch die Arbeit mit der Reinkarnation können diese Anteile geheilt und zurückgeführt werden – zurück in das Licht der Vollständigkeit.

 

Es gibt viele Gründe, warum wir manchmal bis zum letzten Atemzug in frühere Leben zurückgeführt werden: um Erkenntnisse zu gewinnen, die uns im jetzigen Leben helfen. So ist es ein natürlicher Prozess, dass sich alles miteinander verbindet.

 

Vor einiger Zeit durfte ich dieses Wissen auf eine sehr persönliche Weise prüfen. Ein geliebter Mensch – mein Vater – ist in seine wahre Heimat zurückgekehrt. Dieser Übergang ließ mich tief reflektieren: Ist das, was ich bisher gelernt habe, wirklich Weisheit in mir geworden?

 

Es war kein plötzlicher Verlust, sondern ein Geschenk. Ein Geschenk der Vorbereitung, der Begleitung, des Abschieds. Über Monate hinweg durfte ich ihn auf diesem Weg begleiten – und er mich. Wir beide teilten diese kostbare Erfahrung, Schritt für Schritt. Zuerst wollten wir es nicht wahrhaben, dass die Trennung so nahe war. Doch dann sah ich, wie schwer es ihm fiel, im menschlichen Körper zu verweilen.

 

Das Schwerste für mich war, sein Ringen zu sehen: diesen starken Menschen, der das Leben liebte und niemals aufgeben wollte. Sein Wille zu leben war ungebrochen, und doch kam der Moment, in dem er sein Schicksal annehmen musste. Seine Angst war, schwach zu wirken, als Verlierer dazustehen. Doch in der Krankheit wurde er weicher, zarter. Endlich konnte er seine Gefühle zeigen.

 

Wir saßen viele Stunden beisammen, sprachen über das Leben und den nahenden Abschied. Stück für Stück begann er zu verstehen, anzunehmen. Am Ende wünschte ich ihm nur noch eines: Frieden. Den Frieden, den er so sehr verdient hatte. Und ich erkannte: Wahre Liebe bedeutet auch, loszulassen. Ihn gehen zu lassen – weil ich ihn liebe.

 

„Lebe wohl, an einem wundervollen Ort.“ – das war mein innerer Abschied.

Und doch stellten sich Fragen: Wie ist dieser Ort? Wo ist er? Wie geht es der Seele, die heimkehrt?

 

Mit diesen Fragen wurde ich konfrontiert – und ich sah, dass vieles von dem, was wir wissen, nur Halbwahrheiten sind. Gedanken, Vermutungen. Doch wenn der geliebte Mensch ins Licht geht, wächst in uns der tiefe Wunsch, es wirklich zu verstehen.

 

Ich vertiefte mich in Berichte von Nahtoderfahrungen. Alles, was ich dort fand, bestätigte nur, was ich immer schon gefühlt hatte: dass die Seele weiterlebt, dass das Heimkehren in das Licht kein Ende, sondern eine Heimkehr ist.

 

Die Wahrheit über den Tod wird uns alle erreichen – unausweichlich, zum genau richtigen Zeitpunkt. Ein Zeitpunkt, den wir selbst gewählt haben, lange vor unserer Inkarnation. Auch mein Vater hatte – unbewusst – seine Vorbereitung schon Jahre zuvor begonnen.

 

Als er starb, sah ich seinen Körper daliegen – und doch war Frieden eingekehrt. Ich hörte seine Stimme in meinen Gedanken: „Es ist Zeit zu gehen.“ Auch meine Kinder, mein Partner hörten sie. Jeder von uns führte noch einmal ein stilles Gespräch mit ihm, ein Zwiegespräch von Seele zu Seele. Acht Tage später ging seine Seele endgültig ins Licht.

 

Ich fragte mich: War er zufrieden mit seiner Inkarnation?

Über meinen medialen Kanal habe ich schon Botschaften aus der geistigen Welt empfangen, doch nie zuvor hatte ich gewagt, die Stimmen Verstorbener bewusst zu channeln. Durch meinen Vater aber durfte ich den Mut finden, diese Barriere loszulassen. Sein Übergang hat mir gezeigt: die Reise der Seele endet nie – sie geht weiter, sie öffnet Horizonte, sie dient unserer Entwicklung.

 

Ich habe erkannt: Wir erfahren nur dann etwas, wenn die Zeit reif ist. Die geistige Welt ist präzise und liebevoll. Oft spüre ich diese Führung durch plötzliche Gedanken, Stille oder den Verlust von Worten. Wenn ein Mensch noch nicht bereit ist, werde ich als Dienerin des Lichts gebremst.

 

Und so dürfen wir vertrauen: Alles tritt zur rechten Zeit in unser Leben.

Wir können es nicht erzwingen, nicht beschleunigen, nicht aufhalten. Alles dient unserem seelischen Wachstum.

 

Geduld ist eine Tugend – und das Vertrauen, dass wir geführt sind, ist der Schlüssel.

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